time(1) General Commands Manual time(1) BEZEICHNUNG time - Zeitmessung eines einfachen Befehls oder Ressourcenverbrauch angeben UBERSICHT time [Option ] Befehl [Argument ] BESCHREIBUNG Der Befehl time fuhrt das angegebene Programm Befehl mit den angegebenen Optionen aus. Wenn sich Befehl beendet, schreibt time Statistiken uber die Programmausfuhrung in die Standardfehlerausgabe. Diese Statistiken bestehen aus (i) der abgelaufenen echten Zeit (>>real<<) zwischen dem Aufruf und der Beendigung, (ii) der Benutzer-CPU-Zeit (>>user<<, die Summe der Werte tms_utime und tms_cutime einer von times(2) zuruckgelieferten Struktur struct tms) und (iii) der System-CPU-Zeit (>>sys<<, die Summe der Werte tms_stime and tms_cstime einer von times(2) zuruckgelieferten Struktur struct tms). Bachten Sie: Einige Shells (z.B. bash(1)) haben einen eingebauten Befehl time, der ahnliche Informationen uber die Zeitverwendung und moglicherweise andere Ressourcen bereitstellt. Um den echten Befehl zu erreichen, konnte es notwendig sein, dass Sie den vollstandigen Pfad angeben (etwas der Art /usr/bin/time). OPTIONEN -p In der POSIX-Locale wird das prazise tranditionelle Format "real %f\nuser %f\nsys %f\n" verwandt (mit den Zahlen in Sekunden), wobei die Anzahl der Dezimalziffern in der Ausgabe fur %f nicht festgelegt aber ausreichend ist, um die Uhrzahlergenauigkeit wiederzugeben (und mindestens eine Ziffer enthalt). EXIT-STATUS Falls Befehl aufgerufen wurde, ist der Exit-Status der des Befehls. Andernfalls ist er 127, falls Befehl nicht gefunden werden konnte und 126, falls er gefunden, aber nicht aufgerufen werden konnte und ein anderer, von Null verschiedener Wert (1125), falls irgendetwas anderes schief lief. UMGEBUNGSVARIABLEN Die Variablen LANG, LC_ALL, LC_CTYPE, LC_MESSAGES, LC_NUMERIC und NLSPATH werden fur den Text und die Formatierung der Ausgabe verwandt. PATH wird zum Suchen nach Befehl verwandt. GNU-VERSION Es folgt eine Beschreibung der GNU 1.7-Version von time. Unabhangig vom Namen des Hilfswerkzeugs sorgt GNU fur eine Menge nutzliche Information in seiner Ausgabe, nicht nur uber die verwandte Zeit, sondern auch uber andere Ressourcen wie Speicher, E/A und IPC-Aufrufe (wo verfugbar). Die Ausgabe wird mit einer Formatzeichenkette formatiert, die mit der Option -f oder uber die Umgebungsvariable TIME angegeben werden kann. Die Standardformatzeichenkette lautet: %Uuser %Ssystem %Eelapsed %PCPU (%Xtext+%Ddata %Mmax)k %Iinputs+%Ooutputs (%Fmajor+%Rminor)pagefaults %Wswaps Wird die Option -p angegeben, dann wird das (portable) Augabeformat verwandt: real %e user %U sys %S Die Formatzeichenkette Das Format wird in der normalen, printf(3)-artigen Weise interpretiert. Normale Zeichen werden direkt kopiert, Tabulator, Zeilenumbruch und Ruckwartsschragstrich werden mittels \t, \n und \\ maskiert, ein Prozentzeichen wird durch %% dargestellt und andernfalls zeigt % eine Umwandlung an. Das Programm time wird immer selbst einen abschliessenden Zeilenumbruch hinzufugen. Die Umwandlungen folgen. Alle von tcsh(1) verwandten werden unterstutzt. Zeit %E Abgelaufende echte Zeit (in [Stunden:]Minuten:Sekunden). %e (Nicht in tcsh(1).) Abgelaufene echte Zeit (in Sekunden). %S Gesamtanzahl an CPU-Sekunden, die der Prozess im Kernelmodus verbrachte. %U Gesamtanzahl an CPU-Sekunden, die der Prozess im Anwendungsmodus verbrachte. %P Prozentanteil der CPU, die diesen Auftrag erledigte, berechnet als (%U + %S) / %E. Speicher %M Maximale Grosse des resident Set des Prozesses wahrend seiner Lebensdauer in kB. %t (Nicht in tcsh(1).) Durchschnittliche Grosse des resident Set des Prozesses in kB. %K Durchschnittliche Gesamtspeicherverwendung (Daten+Stapel+Text) des Programms in kB. %D Durchschnittliche Grosse des nicht gemeinsam verwandten Datenbereichs des Prozesses in kB. %p (Nicht in tcsh(1).) Durchschnittliche Grosse des nicht gemeinsam verwandten Stapelbereichs in kB. %X Durchschnittliche Grosse des gemeinsam verwandten Textbereichs des Prozesses in kB. %Z (Nicht in tcsh(1).) Systemseitengrosse in Byte. Dies ist eine systembezogene Konstante, sie unterscheidet sich aber zwischen Systemen. %F Anzahl der grossen Seitenausnahmebehandlungen wahrend der Ausfuhrung des Prozesses. Dies sind Ausnahmebehandlungen, bei der die Seite von Platte eingelesen werden muss. %R Anzahl der kleinen (oder wiederherstellbaren) Seitenausnahmebehandlungen. Dies sind Ausnahmebehandlungen fur Seiten, die nicht gultig sind, aber noch nicht von anderen virtuellen Seiten beansprucht wurden. Daher sind die Daten in den Seiten noch gultig, aber die Systemtabellen mussen aktualisiert werden. %W Anzahl der Auslagerungen des Prozesses aus dem Hauptspeicher. %c Anzahl der unfreiwilligen Kontext-Umschaltungen des Prozesses (da sein Zeitschlitz ablief). %w Wie haufig gewartet wurde: Zeiten, die das Programm freiwillig eine Kontext-Umschaltung erlebte, da es beispielsweise auf den Abschluss einer E/A-Aktion wartete. E/A %I Anzahl der Dateisystemeingaben an den Prozess. %O Anzahl der Dateisystemausgaben des Prozesses. %r Anzahl der vom Prozess empfangenen Socket-Meldungen. %s Anzahl der vom Prozess gesandten Socket-Meldungen. %k Anzahl der an den Prozess ausgelieferten Signale. %C (Nicht in tcsh(1).) Name und Befehlszeilenargumente des gemessenen Programms. %x (Nicht in tcsh(1).) Exit-Status des Befehls. GNU-Optionen -f format, --format=Format Gibt das Ausgabeformat an, setzt dabei moglicherweise das in der Umgebungsvariable TIME festgelegte Format ausser Kraft. -p, --portability Verwendet das portable Ausgabeformat. -o file, --output=Datei Sendet die Ergebnisse nicht an stderr, sondern uberschreibt die angegebene Datei. -a, --append (Zusammen mit -o verwandt) Nicht uberschreiben, sondern anhangen. -v, --verbose Sehr ausfuhrliche Ausgabe von allem, was das Programm kennt. -q, --quiet Ungewohnliche Programmbeendigung (bei denen Befehl durch ein Signal beendet wurde) oder einen von Null verschiedenen Exit-Status nicht melden. GNU-Standard-Optionen --help Gibt eine Meldung zur Programmbenutzung auf der Standardausgabe aus und beendet sich erfolgreich. -V, --version schreibt die Versionsnummer in die Standardausgabe und beendet das Programm erfolgreich. -- Beendet die Optionsliste. FEHLER Nicht alle Ressourcen werden von verschiedenen UNIX-Versionen gemessen, daher konnten einige der Werte als Null gemeldet werden. Die derzeitige Auswahl wurde von den durch 4.2 oder 4.3BSD bereitgestellten Daten inspiriert. GNU time Version 1.7 ist noch nicht lokalisiert. Daher implementiert es die POSIX-Anforderungen nicht. Die Umgebungsvariable TIME wurde schlecht ausgewahlt. Es ist fur Systeme wie autoconf(1) oder make(1) nicht ungewohnlich, Umgebungsvariablen mit dem Namen des Hilfswerkzeugs zu verwenden, um das zu verwendende Hilfsprogramm ausser Kraft zu setzen. Die Verwendung von z.B. MORE und TIME fur Programmoptionen (anstelle von Programmpfadnamen) neigt dazu, Schwierigkeiten zu erzeugen. Es erscheint unglucklich, dass -o uberschreibt, anstelle anzuhangen. (Das heisst, die Option -a sollte die Vorgabe sein.) Schreiben Sie Empfehlungen und Fehlerberichte (auf englisch) fur GNU time an bug-time@gnu.org. Bitte fugen Sie die Version von time an. Die Version erhalten Sie durch die Ausfuhrung von time --version ermitteln konnen sowie das verwandte Betriebssystem und den verwandten C-Compiler. SIEHE AUCH bash(1), tcsh(1), times(2), wait3(2) UBERSETZUNG Die deutsche Ubersetzung dieser Handbuchseite wurde von Helge Kreutzmann erstellt. Diese Ubersetzung ist Freie Dokumentation; lesen Sie die GNU General Public License Version 3 oder neuer bezuglich der Copyright-Bedingungen. Es wird KEINE HAFTUNG ubernommen. Wenn Sie Fehler in der Ubersetzung dieser Handbuchseite finden, schicken Sie bitte eine E-Mail an die Mailingliste der Ubersetzer . Linux man-pages 6.12 25. November 2024 time(1)